Jetzt entscheidet die Bürger*innen-Jury

Im November entscheidet eine Gruppe geloster Bürger*innen, welche Projektentwürfe in ihrem Bezirk umgesetzt werden sollen


Erstellt am: 24.11.2023

Das Wiener Klimateam geht in die nächste Phase: Jetzt sind die Bürger*innen-Jurys am Zug. Die repräsentativ zusammengesetzten Jurys entscheiden im November, welche der Projektentwürfe in ihrem Bezirk umgesetzt werden sollen. Dabei sollen sie vor allem die positive Wirkung auf das Klima und auf die soziale Gerechtigkeit im Bezirk berücksichtigen. 

Pro Bezirk sind zwischen 20 und 25 Menschen in der Jury. Über die Zusammensetzung entscheidet das Los, gleich zwei Mal. Konkret bedeutet das, es werden im ersten Schritt in jedem Bezirk rund 2.000 in Mariahilf und Währing und 3.000 in Floridsdorf zufällig gewählte Bewohner*innen mit Hauptwohnsitz im Bezirk ab 16 Jahren angeschrieben und zum Jury-Prozess eingeladen. Bei Interesse können sie sich für die Jury telefonisch oder online registrieren und müssen dabei bestimmte Daten angeben. Aus allen Registrierten werden dann in einem zweiten Schritt - basierend auf den angegebenen Daten - wiederum 20 – 25 Menschen zufällig ausgelost, welche die Bevölkerung im Bezirk gut widerspiegeln. Am Ende steht ein „Mini-Mariahilf“, „Mini-Währing“ und „Mini-Floridsdorf“ fest.

Den Startschuss für alle drei Bezirk-Jurys gab es Ende Oktober im Rathaus. Die Jurymitglieder haben erfahren, was sie erwartet und sich auf ihre Aufgabe vorbereitet. Ein wichtiges Instrument dafür war das Klima Mosaik, ein Wissensspiel, das die komplexen Zusammenhänge von Ursache und Auswirkung des Klimawandels in der Stadt Wien vermittelt.

Rund 100 Projektentwürfe stehen zur Auswahl


Leicht wird die Entscheidung nicht für die Juror*innen: Aus über 1.300 eingereichten Ideen wurden 96 Projektentwürfe, die jetzt den Jurys vorliegen – 32 in Mariahilf, 24 in Währing und 40 in Floridsdorf. Entwickelt haben sie die Ideengeber*innen und Interessierte zusammen mit Expert*innen der Stadt Wien.

Die Entscheidungsfindung erfolgt über das Konsent-Prinzip. Ziel ist es, eine Entscheidung zu treffen, die alle mittragen können nach dem Leitgedanken: Ich akzeptiere die Entscheidung und habe keinen schwerwiegenden Einwand, auch wenn sie eventuell nicht meine erste Wahl ist. Liegen Einwände vor müssen diese angehört und diskutiert werden.

Die Jury-Sitzungen finden jeweils Samstag und Sonntag an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden im November statt. Die Juror*innen haben also ausreichend Zeit, sich als Team zu finden, Vorauswahlen zu treffen und sich dann gemeinsam auf eine Entscheidung zu einigen.

Die Bezirke und Dienststellen der Stadt Wien haben keinen Einfluss auf die Jury. Die Dienststellen geben fachlich-inhaltliche Auskunft zu Projektentwürfen, wenn es Fragen und Erklärungsbedarf gibt. Dafür sind bestimmte Zeitfenster vorgesehen. Die Projektentwürfe wurden vor den Jury-Sitzungen von den Expert*innen geprüft, um sicher zu gehen, dass sie im vorgeschlagenen Format umsetzbar sind.

Die von den Jurys zur Umsetzung vorgeschlagenen Projektentwürfe werden im Dezember an Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und die Bezirksvorsteher*innen übergeben und auf den Kanälen der Stadt Wien veröffentlicht. Alle Projektentwürfe sind online einsehbar.

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